Plakatsammlung der SfG Basel
Mit einem Bestand von rund 100’000 Plakaten aus den Bereichen Kultur, Politik und Wirtschaft ist die Basler Plakatsammlung ein bedeutender Teil des visuellen Gedächtnisses der Schweiz.
Unser Auftrag
Die Plakatsammlung der Schule für Gestaltung ist eine öffentliche Gedächtnisinstitution. Seit 1896 sammelt sie Plakate. Damit dokumentiert sie eine Vielzahl von Aspekten der Sozial- und Wirtschaftsgeschichte sowie die Entwicklung der angewandten Grafik und ihrer Techniken.
Neben der Pflege, Ergänzung und Nutzbarmachung ihrer historischen Sammlungsbestände hat die Basler Plakatsammlung die Aufgabe, Plakate mit lokalen, inhaltlichen oder gestalterischen Beziehungen zur Nordwestschweiz zu sammeln. aufzubewahren, zu katalogisieren und für ein Fach- und Laienpublikum zugänglich zu machen.
Über unseren Online-Katalog ist ein grosser Teil der Sammlung in digitaler Form verfügbar: www.recherche-plakatsammlungbasel.ch
Das beinhaltet die Sammlung
Plakate
Der Schwerpunkt der Sammlung liegt auf dem Schweizer Plakat. Ausländische Plakate machen einen vergleichsweise kleinen Teil aus, der hauptsächlich aus qualitativ besonders interessanten Beispielen aus der Zeit vor 1940 besteht.
Von den wichtigsten Schweizer Plakatgestalter:innen besitzt die Sammlung bedeutende Bestände, in einzelnen Fällen praktisch das Gesamtwerk. Dies betrifft vor allem Basler Grafiker, etwa Burkhard Mangold, Paul Kammüller, Hermann Eidenbenz, Niklaus Stoecklin, Robert Stöcklin, Rudolf Urech, Theo Ballmer, Emil Ruder oder Armin Hofmann. Von anderen Baslern ist ein Grossteil ihres Plakatschaffens vorhanden; dies gilt etwa für die sehr produktiven Gestalter Peter Birkhäuser, Donald Brun, Herbert Leupin und Celestino Piatti.
Die Sammlung wird stetig ergänzt durch eine Auswahl aus der laufenden Plakatproduktion. Dabei ist die gestalterische Qualität nicht das einzige Auswahlkriterium. Gesammelt wurden und werden Plakate nicht allein in designhistorischer Perspektive, sondern auch hinsichtlich ihres Werts als kulturhistorische Quellen.
Was die gegenwartsbezogene Sammeltätigkeit betrifft, konzentriert sich die Basler Sammlung in Koordination mit dem Verein ‹Schweizer Plakatsammlungen› seit 2020 primär auf Plakate mit lokalen, inhaltlichen und gestalterischen Beziehungen zur Nordwestschweiz.
Kleingrafik / Archive
Der Plakatbestand wird ergänzt durch eine Sammlung von rund 12 Laufmetern kleinformatiger Werbedrucksachen sowie verschiedenem Archiv- und Dokumentationsgut. Hier findet sich auch eine Reihe von Nachlässen mit Arbeitsproben lokaler Grafiker:innen.
So können Sie die Sammlung nutzen
Die Bestände der Plakatsammlung stehen Wissenschaft und interessierter Öffentlichkeit für Recherchen zur Verfügung. Der Zugang erfolgt primär über unseren Online-Katalog. Dieser ermöglicht den ortsunabhängigen Zugang zu einem kontinuierlich wachsenden Teil der vielfältigen Sammlungsbestände.
Für eine zielgerichtete Recherche stehen die Einfache Suche und die Erweiterte Suche zur Verfügung. Detaillierte Informationen dazu finden sich im Dokument Suchhilfen. Stöbern lässt sich in den Beständen über die nach Drucktechniken und Themen organisierten Sammlungsgruppen in Kombination mit der Möglichkeit, die zugeordneten Sammlungsobjekte nach verschiedenen Kriterien zu sortieren. Angemeldete Benutzer:innen können zudem individuell Favoriten auswählen und verwalten.
Weitergehende Rechercheanfragen nehmen wir gerne per E-Mail oder Telefon (+41 61 267 45 09) entgegen. Die Beantwortung einfacher Anfragen (Aufwandsdauer bis 30 Minuten) ist kostenlos.
Eine Sichtung von Originalplakaten ist bei Bedarf vor Ort in Anwesenheit und unter Aufsicht von Mitarbeitenden der Plakatsammlung möglich.
Bilddienstleistungen
Für Publikationen (print und digital) können Bilder in digitaler Form bestellt werden. Die Herstellung der Digitalisate ist gebührenpflichtig.
Von einer Reihe rechtefreier Plakate aus unserer Sammlung stehen über Wikimedia Commons hochauflösende Bilder zur freien Verfügung.
Ausleihe von Originalplakaten
Die Plakate stehen als Leihgaben für Ausstellungen zur Verfügung und können von Kulturinstitutionen unter museumsüblichen Bedingungen ausgeliehen werden.
Die Geschichte der Plakatsammlung
Die Anfänge der Plakatsammlung gehen auf das Jahr 1896 zurück: In dem der Allgemeinen Gewerbeschule angegliederten Gewerbemuseum Basel, das kurz zuvor einen Neubau an der Ecke Petersgraben–Spalenvorstadt bezogen hatte, war eine Ausstellung mit Plakaten aus den Beständen des Kunstgewerbemuseums Strassburg durchgeführt worden. Unter dem Eindruck der erfolgreichen Ausstellung begann man mit dem Aufbau einer eigenen Sammlung. Eine systematische Sammeltätigkeit wurde allerdings erst zwanzig Jahre später aufgenommen, als 1917 im Rahmen einer umfassenden Reform von Schule und Museum der Maler und Grafiker Max Bucherer (1883–1974) einen Auftrag zur Einrichtung einer ‹Muster- und Vorbildersammlung angewandter Graphik› erhielt.
Die damit neu begründete Plakatsammlung wurde der von Albert Baur (1877–1949) geleiteten öffentlichen Fachbibliothek des Gewerbemuseums zugeordnet. Baur verdanken wir ein maschinengeschriebenes Inventar der Sammlung, die diesem zufolge im Jahr Ende 1940 rund 1500 ausgewählte Plakate umfasste.
Der Auszug der Gewerbeschule mitsamt ihrer bedeutenden kunstgewerblichen Abteilung – der späteren Schule für Gestaltung – aus dem gemeinsam genutzten Gebäude im Jahr 1961 stellte eine wesentliche Zäsur in der Geschichte des Gewerbemuseums und damit auch der Plakatsammlung dar. Die Sammeltätigkeit, die zuvor stark auf den Unterricht an der Schule ausgerichtet gewesen war, verlor einen grossen Teil ihrer Motivation.
Rolf Thalmann (*1946), der ab 1983 die damals neu geschaffene Stelle eines vollamtlichen Sammlungsleiters innehatte, gelang es schliesslich, die ‹Basler Plakatsammlung› über die Landesgrenzen hinaus erfolgreich als bedeutende kulturwissenschaftliche Sammlung zu positionieren. In den 25 Jahren, in denen Thalmann für die Sammlung wirkte, entstanden nicht nur eine Reihe von Ausstellungen und Publikationen. Auch wurden die Bestände geordnet, ein systematischer Zettelkatalog angelegt und alle Plakate fotografiert. 2009 waren auf diese Weise rund 55’000 Plakate verzeichnet.
Nachdem das Gewerbemuseum 1996 schliessen musste, wurde die Plakatsammlung organisatorisch der Schule für Gestaltung angegliedert, verblieb aber vorerst an ihrem angestammten Ort. 2018 erfolgte der Umzug an den heutigen Standort auf dem Dreispitzareal.
Weiterführende Links
Für den Fall, dass Sie in unserem Katalog nicht fündig geworden sind:
Kollektivkatalog der Schweizer Plakate über die Bestände in folgenden Institutionen: Grafische Sammlung Schweizerische Nationalbibliothek NB, Bibliothèque de Genève BGE, Kantons- und Universitätsbibliothek Freiburg KUB, Bibliothèque publique et universitaire Neuchâtel BPUN, Médiatèque Valais MV, Kantonsbibliothek Nidwalden KBNW
Katalog Plakatsammlung Museum für Gestaltung Zürich
Katalog (Plakatbestände) Musée Historique Lausanne MHL
Bestand «arts graphiques» Bibliothèque de la Ville de La Chaux-de-Fonds (via Réseau des Bibliothèques Neuchâteloises et Jurassiennes RBNJ)
Sammlung Trüb Stadtmuseum Aarau
Katalog (Plakatbestände) Museum für Kommunikation / PTT-Archiv
Plakatsammlung SBB Historic
Unsere Adresse
Plakatsammlung der Schule für Gestaltung Basel
Freilager-Platz 6
4142 Münchenstein
Tel. +41 61 267 45 09Folgen Sie uns auf Instagram
Das Team der Plakatsammlung
Aktuelles und Veranstaltungen